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    KÖPFE DER GEGENWART 
    
    Der Erzähler 
      
    
    TEXT:  
    
     
    
    BJÖRN BRÜCKERHOFF 
    BILD:  
    PRIVAT 
    
     
     
    
    
    
    
    
    Michael Klaus ist Drehbuch- und Romanautor aus Gelsenkirchen. Björn Brückerhoff
    sprach mit ihm über seine Beziehung zum Internet und seine Art zu schreiben. Michael
    Klaus, Jahrgang 1953, verfaßte das Drehbuch zu Adolf Winkelmanns Film
    "Nordkurve", der in Deutschland drei goldene Filmbänder erhalten hat. Die
    Zeitschrift Cinema bewertete den Film als einen der besten Sportfilme überhaupt. Es
    spielen in Nordkurve Stars wie Piet Klocke (der auch die Filmmusik geschrieben hat),
    Stefan Jürgens und andere bekannte Schauspieler der deutschen Filmlandschaft. Auch an
    Gildo Horns neuem Film ist Klaus maßgeblich beteiligt. 
     
    Moderne Zeiten in der "Frankfurter Rundschau": Virtuos verschratet.
    Susanne Fischer und Michael Klaus sind da zugange und viele andere Jungmeister des
    Feuilleton..."   
     
    Im WDR: "Solche Texte hat im Deutschen Robert Walser geschrieben. Und Peter
    Altenberg, ein anderer Meister von Text-Essenzen hat gesagt, er schreibe zwar kurze, aber
    keine kleinen Texte. Das ist Michael Klaus: ein Autor von keinen kleinen Texten".
      
     
    Michael Klaus gilt als einer der wichtigsten Satiriker und Kurzprosaisten deutscher
    Sprache. Doch im gelernten Satiriker steckt zudem ein geborener Erzähler, einer der schon
    immer abwarten konnte, geduldig hinsah, seit der die Augen öffnete, einer der wie ein
    Kind zu staunen nicht verlernt hat.   
     
    Brückerhoff: Michael, wie bist Du zum Autor geworden?   
     
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    Ich wollte es immer. Verrückterweise schon als Kind. Kann es aber nicht
    begründen. 
     
    Brückerhoff: Wo entstehen Deine Texte? Werden Sie in die Schreibmaschine oder in den Computer
    getippt? 
     
    
    
    Michael Klaus: 
    
    
    
    
    
    Auf dem Computer. 
     
    Brückerhoff: "Surfst" Du im Internet? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Kein Internet. Hätte aber gern einen Anschluss. Irgendetwas kommt mir in den Kopf,
    ein Literat, ein Reiseziel etc. und ich bin nicht mehr auf ein immer beschränktes
    Lexikon angewiesen. 
     
    Brückerhoff: Ist das Netz eine Inspirationsquelle für junge Autoren? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Natürlich. Aber es ist wie mit allem "zuviel": man kann auch untergehen,
    wenn plötzlich das Surfen an erster Stelle steht, quasi als Ablenkung zur eigentlichen
    Arbeit.   
     
    Brückerhoff: Wie lange schreibst Du an einem Roman, einer Geschichte? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Keine Regel. Aber ich arbeite als 46jähriger immer noch wie ein Schüler. Ist der
    Druck zu groß, arbeite ich schneller. 
     
    Brückerhoff: Wie findest Du Ideen? Woher kommt die Inspiration? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Von allem, wirklich allem in jeder wachen Sekunde und natürlich von Träumen auch. 
     
    Brückerhoff: Befürchtest Du Routine? Oder ist das Schreiben für Dich immer wieder ein
    neuer Prozess?  
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Mal ist Routine angemessen. Wird sie mir unangenehm, breche ich aus. 
     
    Brückerhoff: Was bedeutet Literatur für Dich? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Ich muss darauf achten, dass sie mir nicht wichtiger wird, als das Leben... Ich
    kann das alles aber nur schwer auseinander halten. 
     
    Brückerhoff: Glaubst Du, dass sich Kunst mit Computern verbinden lässt? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Läßt sich die Kunst mit dem Holzschnitt vereinbaren? Läßt sich die Kunst mit
    dem Buchdruck vereinbaren? Läßt sich die Kunst mit dem Radio vereinbaren? usw. 
     
    Brückerhoff: Was tust Du, wenn Dir nichts einfällt?   
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Ich bleibe ruhig und warte ab. Bisher ist mir immer etwas eingefallen. 
     
    Brückerhoff: Weißt Du schon, wenn Du einen Roman beginnen, wie er enden soll? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Manchmal ja, manchmal nein. Ich fange einfach an. Während der Arbeit ändert sich
    immer alles. Ich bin darauf vorbereitet. 
     
    Brückerhoff: Hast Du ein Lieblingsthema? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Ich denke, es ist die Sprache selbst. Dass man das ausdrücken kann - wenn man
    daran arbeitet, was man ausdrücken will, ist ein Wunder. 
     
    Brückerhoff: Welche Autoren liest Du? Hast Du auch Autorenvorbilder? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Alle, die mir in die Finger fallen, lese ich. Von einigen nur ein paar Seiten, von
    anderen alles Erreichbare. Die Vorbilder wechseln. Wer ein Leben lang versucht, z.B. Kafka
    nachzujagen, ist auf dem Holzweg. 
     
    Brückerhoff: Wie beginnst Du einen kreativen 
    Prozess?   
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Aufstehen. Eine Rauchen. Kaffeetrinken. Marmeladenbrot essen und ich bin
    wahrscheinlich schon beim Rauchen mit irgendetwas beschäftigt. Es ist so einfach. Wie
    beim Laufen. Du läufst einfach. 
     
    Brückerhoff: Ist ein Blick zurück auf Deine Werke ein Blick mit Zufriedenheit oder eher mit dem
    Gefühl, etwas besser machen zu können? 
     
    
    
    
    Michael Klaus:
    
    
    
    
    
    Viele meiner Arbeiten vergesse ich zeitweise. Ich bin aber keiner, der beim Lesen
    der alten 
    Arbeiten krank wird. Vieles war nicht toll, aber wohl notwendig. Weiter schreiben.
    Versuchen, die alten Fehler nicht zu wiederholen. Fertig.  
    
    
      
       
       
      
     
     
    
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