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    Amerika hat gewählt 
     
    
     
    
    
     
    Text:
    
    
    Kai Haller 
     Bilder: 
    Photocase.de 
    
    
     
    Die Präsidentschaftswahlen in den USA waren das Medienereignis schlechthin. 
     
    Sie waren es. Ganz Amerika hat mitgefiebert. Der zweite 
    November war aber nicht nur der Wahltag, sondern auch der Tag der 
    Wahlparties. Ich hatte das große Glück,  mich im Institut für Politik 
    der Georgetown University in Washington D.C. aufhalten zu können. Die 
    Live-Übertragung der Auszählung wurde hier auf eine riesige Leinwand 
    projiziert und es gab Pizza und Bier – 
    ausnahmsweise vom Fass. 
     
    Der zweite November brachte einige Veränderungen in der Medien-berichterstattung 
    über die Wahl mit sich. Wurden sonst seit Monaten pausenlos
    die Wahlkampfauftritte 
    beider Kandidaten gesendet – wobei ganz besonders die 
    gegenseitigen verbalen Angriffe im Fokus der Berichterstattung standen – 
    verstummte an diesem Tag die gegenseitige Kritik der beiden Kontrahenten.  Jetzt hatten 
    andere das 
    sagen, aber nicht George W. Bush oder John F. Kerry. Beide blendeten ihre 
    Arroganz und ihre Aggressivität dem anderen gegenüber für diesen Tag  aus. Beide verfolgten nämlich den Ausgang der Wahl im engsten Kreis ihrer 
    Familien.
    
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    AUSGABE 41 
    DIE 
    GEGENWART FÜR KINDER 
     
     
      
     
    
    STARTSEITE 
     
    
    EDITORIAL VON BJÖRN 
    BRÜCKERHOFF 
    INTERVIEW MIT JUTTA LIMBACH 
    DIE SESAMSTRASSE 
    ZIGEUNER 
    IM BAHNWAGGON  
    FÜHRERSCHEIN MIT FÜNF? 
    DIE WELT IST KEIN SPIELZEUG 
    WILDE KERLE UND WUNSCHFEEN 
    SEHR FRÜH ÜBT SICH 
    TAGESSCHAU KINDERLEICHT 
    AMPUTIERTE KLASSIKER 
    JUGENDMEDIENSCHUTZ 
    
    OHRENSCHMAUS IM UNTERGRUND 
    
    ES WAR EINMAL, ... 
    AMERIKA HAT GEWÄHLT 
    
    IN EIGENER SACHE: RÜCKBLICK 2003/04 
    
     
    
    ALLE AUSGABEN IM ARCHIV 
    DIE GEGENWART IN STICHWORTEN 
    ÜBER DAS MAGAZIN 
    IMPRESSUM 
     
    
    
      
    
    
     
    
    
    
    
    
    
     
    
    
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    Und für beide war von nun an Harmonie und Zurückhaltung angesagt, denn wer 
    wusste schon, wie die Wahl ausgehen würde. Jede vorzeitige 
    Stellungnahme aus einem Lager hätte höchst peinlich sein können. In dieser 
    Situation gilt das alte Sprichwort: Schweigen ist Gold – bloß nicht zu früh 
    Flagge zeigen! In die Kamera lächeln und Händchen halten mit Laura oder 
    Teresa – das war der Masterplan der letzten Medieninszenierung für diesen 
    anstrengenden Wahl-marathon, bevor über den Sieg oder die Niederlage gejubelt 
    werden konnte. Es war dann schließlich John F. Kerry, 
    der als erster sein Schweigen brach und dem amtierenden Präsidenten eine 
    zweite Amtszeit ein-räumte.   | 
    
    ZUR PERSON | 
    
  
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    Kai Haller 
    
    Geboren 1977, studiert in Münster Kommunikationswissenschaft, 
    Politik-wissenschaft und Soziologie. 
    
    Von August 
    bis 
    Dezember 2004 war er Mitglied eines 
    Forschungsprojekts der 
     School 
    of Com-munication, American University und 
    Kommunikationsassistent bei einer NGO in Washington D.C.  | 
    
  
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     Die Aussage 
    kam etwa 15 Stunden nachdem alle Wahllokale geschlossen hatten und der so 
    genannte 
     Swingstate Ohio offiziell von den Demokraten 
    verloren gegeben wurde. 
     
    Was nun? Das war die Frage die sich Europa und der Rest der Welt stellte. 
    Geht es so weiter wie bisher? Eine Horrorvorstellung, besonders für viele 
    Europäer. Und sofort kamen Fragen auf: War die Wahl 
    einwandfrei? Ist alles mit rechten Dingen zugegangen? Wo ist Michael Moore? Und so 
    weiter und so fort. Fakt ist jedoch, dass Amerika gewählt hat. Die 
    Wahlbeteiligung war außergewöhnlich hoch und Präsident Bush wurde als 
    Präsident  von der Mehrheit seines Volkes 
    bestätigt. Das Ergebnis steht fest und ist nicht fiktiv.
    Wir sollten uns 
    darüber im klaren sein, dass wir die nächsten vier Jahre nicht an George W. 
    Bush vorbeikommen werden, wenn wir am weltpolitischen Geschehen teilhaben 
    wollen.  
     
    Leider ist Colin Powell nicht mehr mit von der Partie, wenn es in Zukunft 
    darum gehen wird, den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen von der Wahrheit zu 
    überzeugen.  Seine Nachfolgerin verfügt mindestens über 
    genauso brillante, rhetorische Fähigkeiten, um die Wahrheit auch wirklich 
    als Wahrheit darzustellen.  
     
    Schauen wir zum Schluss doch einfach auf den Ausgang der teuersten Wahl der Geschichte 
    Amerikas zurück, indem wir die gelungene 
     Flash-Präsentation von USAtoday.com anklicken.
     
     
    Lieber 
    
     George W. Bush, lieber 
    
     John F. Kerry, wir haben einen sehr interessanten 
    Wahlkampf miterlebt und freuen uns jetzt erst recht den nächsten!   |