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    Neue Marken und Produkte brauchen Vehikel, um Aufmerksamkeit zu binden. Das sind die Inhalte von Werbespots im Fernsehen und im Radio, von 
    Werbeanzeigen in Zeitungen und Zeitschriften und im Web. Sie binden die 
    Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen und lenken sie auf die Marke oder das 
    Produkt. Schließlich hat kaum ein Produkt von allein die Kraft, für genügend 
    dauerhafte Aufmerksamkeit zu sorgen und wirtschaftlichen Erfolg zu 
    ermöglichen. 
     
    Jedes Medium hat spezifische Stärken. Das Fernsehen wirkt emotional und 
    erreicht viele. Marke und Produkt werden schnell bekannt. Mit Anzeigen in 
    Zeitungen und Zeitschriften können dagegen auch Informationen vermittelt 
    werden, die im schnellen Fernsehen untergehen würden. Das World Wide Web 
    vereint viele dieser Eigenschaften. Es kann Werbespots zeigen, emotional 
    wirken und zugleich viele Informationen geschickt transportieren. Doch 
    Konzepte können nicht einfach übernommen werden. 
     
    In dieser Ausgabe geht es um die Kunst, Aufmerksamkeit für Marken, Produkte 
    und Personen zu binden. Es geht um die richtigen Vehikel. Im Titel-Interview 
    berichtet 
    
     Markus 
    Langer, Marketingleiter des Industriekonzerns Evonik Industries, warum 
    ein Unternehmen, das sich vornehmlich an Geschäftskunden richtet, eine 
    crossmediale Kampagne fahren kann, die im Web viel zitiert wird und sich vor 
    allem an alle richtet, nicht nur an andere Unternehmen. 
     
    Der Ansatz des Industriekonzerns unterscheidet sich dennoch grundlegend von 
    dem, was BMW im Netz probiert hat. Das Unternehmen, das sich mit seinen 
    Fahrzeugen natürlich auch direkt an Verbraucher richtet,  hat in einer 
    viralen Kampagne viel Liebe zum Detail erkennen lassen. Dreh- und Angelpunkt 
    ist dabei der Film über die
    
    
     Schildbürger 
    aus Oberpfaffelbachen. Doch der echte Star der Kampagne ist die 
    Vernetzung. BMW scheint ein probates Vehikel gefunden zu haben, Zielgruppen 
    anzusprechen, die schwer über das Fernsehen erreichbar sind, dafür aber 
    einen Großteil ihrer Zeit mit Social-Media-Anwendungen verbringen. So hat 
    Jeff Schultz, der fiktive amerikanische Filmemacher, zahlreiche Profile im 
    Web 2.0, zum Beispiel bei Facebook, Youtube, Flickr und Delicious. BMW 
    betritt damit dünnes Eis. Schließlich werden verschleierte Engagements von 
    Konzernen im hochsensiblen Social Web stets kritisch beäugt. Eine gehörige 
    Portion Charme ist nötig, um eine derartige Kampagne mit gefälschten 
    Identitäten nicht zum Desaster werden zu lassen. Doch auch das Ende der 
    Kampagne scheint schwer zu kontrollieren, wenn Trittbrettfahrer das Steuer 
    übernehmen. 
     
    Ähnlich bizarr ist die Kampagne des amerikanischen Mixerherstellers 
    Blendtec. Firmengründer Tom Dickson zermalmt während seiner Web-Show
    
    
     "Will 
    it blend" allerlei Alltagsgegenstände mit einem Mixer aus seinem 
    Produktprogramm. Golfbälle, Computerspiele und natürlich auch ein Exemplar 
    von Apples I-Phone fallen ihm zum Opfer: "Don't try this at home". Die 
    Verkäufe seiner Mixer, die normalerweise Nahrungsmittel zerkleinern,  
    sollen gestiegen sein.  
     
    Aber auch im direkten Kontakt müssen Produkte zeigen, was sie können. Das 
    Vehikel ist hier die Verpackung.
    Neue Gegenwart-Autor Christian Thomas aus Wien wirft einen Blick ins 
    Supermarktregal und zeigt, wie die Produkte des Alltags in stets neuen 
    Gewändern auftreten, um uns zum Kauf zu überreden. Manchmal bemerkt kein 
    Mensch die Veränderungen, manchmal finden die Verbraucher ihr Produkt nicht 
    mehr im Regal. 
     
    Über weitere Wege, um auf Marken, Produkte und sich selbst aufmerksam zu 
    machen, lesen Sie wie immer auf der aktuellen
    
    
     Startseite 
    des Magazins. Zum Beispiel über die Herausforderung, mit weltweiter Werbung
    
    
     nicht 
    in Fettnäpfchen zu treten, über
    
    
     veränderte 
    Rahmenbedingungen für Fernsehwerbung,
    
    
    
     Permission 
    Marketing,
    
    
     Konsum 
    als Selbstkonzept und die
    
    
     Vermarktungsfähigkeit 
    der eigenen Person.  
     
     
     
    Viel Spaß mit dem Magazin wünscht Ihnen 
    
    
     Björn 
    Brückerhoff  
     
     
     
    PS:
     
    
      
    
    Juli 2008: 
    
    Zehn Jahre Neue Gegenwart 
    
     
    Neue Gegenwart feiert am 4. Juli 2008 zehnjähriges Jubiläum. 
    
     
    Von einem verbesserten Design  und neuen Funktionen können Sie aber 
    schon in dieser Ausgabe profitieren. Auf der neuen 
    
     Themenseite 
    erhalten Sie eine Übersicht aller Beiträge, die seit 2003 im Magazin 
    erschienen sind  und die Sie kostenlos lesen können. 
    Sämtliche Autoren und ihre Beiträge finden Sie in der neuen Rubrik 
    
     Autoren. 
    Und der Newsletter, 
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    Das Bild der Spinne ist von
    
    
     Lies 
    Meirlaen. Vielen Dank. 
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